Die erste Leistungsüberprüfung im Kanurennsport fand am Wochenende in Duisburg auf der Wedau statt.
Der Deutsche Kanu-Verband (DKV) lud zur Leistungsüberprüfung der Olympia- und Perspektivkader. Vom Bundesstützpunkt Karlsruhe waren lediglich Sarah Brüßler (Kajak) und Sophie Koch (Canadier) vertreten. Die Teilnehmeranzahl war bewusst vom DKV klein gehalten worden, um die erste Regatta nach zehnmonatiger Wettkampfpause, unter den vorgeschrieben Hygienevorschriften durchführen zu können.
Bei den Kajak Damen waren gerade einmal acht Topathletinnen am Start. Die Olympiasiegerinnen Tina Dietze (Leipzig), Franziska John und Conny Waßmuth (beide Potsdam) waren aus verletzungs- und ausbildungstechnischen Gründen nicht dabei.
In Abwesenheit der Grandes Dames des deutschen Kanu-Rennsports lieferte sich die Damen-Elite packende Wettkämpfe. Viermal fiel der Startschuh für die Damen-Leistungsklasse mit der Karlsruher Olympiahoffnung Sarah Brüßler. Dabei zeigte die Vize-Weltmeisterin des letzten Jahres gerade im Vorlauf über 500 Meter, dass die Konkurrenz durchaus mit ihr rechnen muss. Lediglich der früheren Rheinschwester Sabrina Hering-Pradler (Hannover) musste Brüßler den Vorrang im Ziel lassen. „Die 500 Meter wie ich sie im Vorlauf gefahren bin, waren richtig gut. Im Endlauf bin ich wieder ein bisschen zu hochgefahren. Hier muss ich mich auch noch ein wenig in der Rennstruktur verbessern. In diesem Rennen hätte ich früher mit dem Endspurt anfangen sollen und mir einfach ein bisschen mehr zutrauen können.“, analysiert die 26-jährige Karlsruherin ihre Auftritte über die olympische Distanz. Im Finale sicherte sich ebenfalls Hering-Pradler den Sieg vor Jule Hake (Lünen) und Sarah Brüßler.
Die gleiche Reihenfolge, die Halbe Distanz so war das Rennergebnis nach dem ersten 250 Meter Wettkampf, bei dem sich im Endlauf die Olympiasilbermedaillengewinnerin Steffi Kriegerstein hinter Hering-Pradler und vor Hake sowie der Karlsruher Sportlerin des Jahres den zweiten Platz sicherte.
Als erste Standortbestimmung war es für Sarah Brüßler ein guter Einstieg. „Ich habe durchaus ein paar Sachen gelernt und einiges mitgenommen, was ich in Zukunft in meiner Renneinteilung besser machen möchte. Nach so vielen wettkampffreien Monaten habe ich dazu tendiert, zum Teil zu hoch raus zu fahren und mir dadurch meine eigene Stärke genommen.“
Über drei ordentliche Rennen konnte sich auch Canadierfahrerin Sophie Koch freuen. Koch hat sich im Herbst der Trainingsgruppe um Lisa Jahn angeschlossen, mit der sie 2018 im Zweiercanadier für Deutschland auf der WM gestartet ist. Im Canadier Bereich waren zur ersten Leistungsüberprüfung außer Sophie Koch, Lisa Jahn (Berlin), sowie Annika Loske (Potsdam) angetreten. Alle drei Rennen gewann die Berlinerin Jahn vor der Potsdamerin Loske und der Rheinschwester.
Ganz zufrieden mit den Leistungen der Karlsruher Mädels war Bundesstützpunkt-Leiter Detlef Hofmann. „Sarah hat hier vier konstante Rennen geboten und muss sich hinter niemandem verstecken. Klar gibt es noch das ein oder andere Detail an dem es zu feilen gilt, aber ich bin mir sicher, dass ihr Trainer Ralf Straub und sie, speziell dies in den kommenden Wochen genau analysieren und angehen werden. Für Sophie Koch war es schwer nach so langer Pause und bei nur zwei so hochkarätigen Gegenrinnen wieder in den Wettkampfmodus zu kommen. Sie ist aber gute Zeiten gefahren und ich bin gespannt, wie es in zwei Wochen aussieht“, dann trifft sich die Elite erneut auf der Wedau.
Text: Martina Tirolf
Bild: GES / Rheinbrüder Karlsruhe