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Karlsruhe 20.04.2021: Die nationale Olympia-Qualifikation im Kanurennsport geht mit einem Erfolg für die Rheinbrüder Karlsruhe zu Ende.

Die Canadierfahrerin Sophie Koch erkämpft sich als beste Rechtsfahrerin die nationale Olympia-Qualifikation und kann somit beim internationalen Leistungsnachweis mit der mehrfachen Deutschen Meisterin Lisa Jahn (Berlin) im Zweiercanadier antreten. Dieser findet vom 13.-16. Mai beim World Cup in Szeged/Ungarn statt. „Ich freue mich sehr, dass sich all die Mühen gelohnt haben und dass Lisa und ich nun wieder international zusammen starten dürfen.“, strahlte die 23-Jährige, die extra von Karlsruhe nach Berlin zog, um gemeinsam mit Lisa Jahn für den Traum von Olympia zu kämpfen.

Der olympische Traum geht auch für die Kajakfahrerin Sarah Brüßler weiter. Die Vereinskameradin von Sophie, wird gemeinsam mit Melanie Gebhardt (Leipzig) im Zweierkajak über 500 Meter, um den Olympia-Quotenplatz in Szeged paddeln. „Das ist schon eine Ehre für mich und eigentlich genau das was ich wollte,“ freute sich Brüßler nach der Botschaft, welche die Vize-Weltmeisterin von 2019 zwei Tage nach der Qualifikation, die sie mit zwei Siebten Plätzen über 200 und 500 Meter solide abschloss, erreichte. Zumal sie direkt nach dem Wettkampf etwas mit dem Bahn- und Windpech haderte, weil sie das Gefühl hatte, dass sie noch zu mehr im Stande ist. Dies kann die amtierende Vize-Deutsche Meisterin im Einerkajak über 500 Meter, nun in Ungarn unter Beweis stellen. Positiv bei der Zweierkonstellation Brüßler/Gebhardt ist die Tatsache, dass sich das Duo schon kennt. Vor drei Jahren wurden sie WM-Dritte über 1.000 Meter. „Wir sind uns nicht fremd aber eingefahren kann man es nach all der Zeit auch nicht nennen.“, berichtet Brüßler die jetzt gespannt auf die Vorbereitungszeit blickt. 

Neben der nationalen Qualifikation für Olympia ging es in Duisburg auch um generelle internationale Einsätze 2021 für die von den Trainern Ralf Straub und David Reeck betreuten Sportler/innen der Leistungsklasse. Durch die Corona-Pandemie herrscht hier jedoch viel Unsicherheit, welche internationalen Meisterschaften überhaupt stattfinden können und so sind die Nominierungen nach der Qualifikation teilweise nur vorläufig vom Trainerrat beschlossen. Sicher für das U23 Kajak-Team haben sich Katinka Hofmann und Jan Bechtold qualifiziert. Die 22-jährige Hofmann zeigte zum Abschluss der Qualifikationswettkämpfe mit dem fünften Platz über die 200 Meter ihre Sprintqualitäten und kam über die 500 Meter als Sechste im B-Finale ins Ziel.

Für Jan Bechtold lief seine letzte Qualifikation in derU23-Auswahl ganz nach Wunsch. Der ehrgeizige Knielinger konnte in Duisburg seine positive Leistungsentwicklung auf das Wasser bringen und glänzte mit dem vierten Platz im B-Finale über 1.000 Meter und dem 7. Platz über 500 Meter, in einem Feld das mit Weltmeistern und Olympiasiegern nur so gespickt war.

Eine vorläufige Nominierung in der U23 Auswahl erpaddelte sich Xenia Jost. Kajakfahrerin Jost rangierte über 200 Meter im B-Finale auf Rang Sechs, obwohl sie im Zwischenlauf nur hauchdünn an der Qualifikation fürs A-Finale scheiterte. Über die 500 Meter überquerte sie im B-Finale als neunte die Ziellinie und konnte somit nicht ganz ihr Leistungsvermögen abrufen. Aus diesem Grund muss die 22-Jährige im Vorfeld der Europameisterschaften noch einmal einen Leistungsnachweis erbringen, um noch auf den WM-Zug aufspringen zu können.

Für den Canadierfahrer Tim Bechtold lief es von den Platzierungen in seinem ersten Jahr in der Leistungsklasse eigentlich sogar noch besser. Mit dem zweiten Platz über 500 Meter und dem vierten Platz über 1.000 Meter jeweils im B-Finale zeigte er, dass er im Winter gut gearbeitet hat und in der Leistungsklasse angekommen ist. Ob es jedoch für einen internationalen Einsatz im Jahr 2021 reicht, hat der DKV noch nicht final entschieden.

„Alle Athletinnen und Athleten haben im Großen und Ganzen ihre Leistungen gezeigt. Wir hatten dieses Jahr mehr Pech als Glück bei der Verteilung der Bahnen, die in Duisburg bei Wind leider eine Wettbewerbsverzerrung darstellen.“, zog Bundesstützpunktleiter Detlef Hofmann erste Bilanz. Die Aussicht darauf, dass für Sophie Koch und Sarah Brüßler, sowie Refugee-Athlet Saeid Fazloula, der Traum von Olympia weiterlebt, stimmt Hofmann allerdings sehr glücklich. „Unser Ziel ist es im olympischen Jahr immer auch mindestens einen Sportler zu Olympia zu bringen und das sieht bis jetzt ganz gut aus.“

Der Blick auf die im Anschluss stattgefundene Junioren Qualifikation zeigt, dass auch hier enormes Potential schlummert. Bei der ersten Qualifikation sicherte sich Juniorin Gesine Ragwitz den Sieg über die 1.000 Meter und belegte über die 250 Meter nach über einem Jahr, zum Teil krankheitsbendigter, Wettkampfpause einen hervorragenden fünften Rang. In der Gesamtwertung liegt die fünffache deutsche Jugendmeisterin vom 2019 jetzt schon auf dem dritten Platz. In hervorragender Verfassung präsentierte sich auch die erst 15-jährige Jette Brucker, die mit den Plätzen Drei über 250 und Neun über 1.000 Meter auf dem fünften Rang liegt. Mit ihrer Vereinskameradin Pia Zocher, ebenfalls noch in der Jugend startberechtigt, liegt eine weitere Kanutin aus Karlsruhe mit Platz Neun in Schlagdistanz zu internationalen Einsätzen und auch Gabrijella Jost auf Ranglistenplatz Zwölf überzeugte mit zwei starken Rennen.

In sehr guter Form zeigte sich Kajakfahrer Paul Grosser, der in seinem ersten Jahr bei den Junioren in einem fulminanten Rennen über 2.000 Meter den fünften Platz belegte und sich im B-Finale auf der Sprintdistanz mit Platz Sechs ordentlich schlug. In der Gesamtrangliste rangiert er auf Platz Sieben und mit Christoph Kramer (Rang 14) sowie Nicola Höninger (Platz 18) konnten sich auch seine zwei Karlsruher Trainingspartner beim ersten Wettkampf 2021 gut in Szene setzen. Einen guten Eindruck hinterließ auch der Canadierfahrer Bennet Haselhorst. Bei seinem ersten Einsatz bei einer DKV-Qualifikation konnte der erst 15-Jährige mit einem zwölften Platz über 2.000 Meter bereits ein Achtungszeichen bei den Junioren setzen.

„Das macht schon Freude zu sehen, was da im Nachwuchsbereich langsam aber sicher nach oben kommt.“, freut sich BSP Leiter Detlef Hofmann über die Schützlinge, die  von Doppelweltmeisterin Maren Knebel und Yannik Hofmann betreut werden.

Bericht: Martina Tirolf
Bilder: ©Rheinbrüder Karlsruhe/MaT

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